Die Eingewöhnung
Kommt ein Kind zum ersten Mal in die Krabbelstube, erlebt es viele neue Eindrücke. Dadurch entsteht Stress und das Kind ist – trotz aller Neugier – schnell überfordert. Deshalb braucht es eine vertraute Person, die ihm ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit vermittelt. Eine noch fremde Person Fachkraft kann einem Kind in der ersten Zeit dieses Gefühl nicht geben. Erst wenn eine gewisse Vertrautheit aufgebaut wurde, kann ein Kind diese neue Person als sicheren Anker akzeptieren. Für neue Kinder ist mit einer Eingewöhnungsphase von bis zu acht Wochen (im Einzelfall auch mal länger) zu rechnen. Bitte nutzen sie diese Möglichkeit im Interesse ihres Kindes! Die Eingewöhnungszeit ist dann abgeschlossen, wenn die Fachkraft ihr Kind im Bedarfsfall trösten kann.
Stillen während der Eingewöhnung
Stillen ist eine erlernte Fähigkeit. Die Mama kann ihr Kind einfach außerhalb der Kita-Zeiten
weiter nach Bedarf stillen. In der Kita bekommt das Kind dann ausschließlich Beikost. Durch
eine Eingewöhnung an die Kita nach dem Berliner Modell erhöht sich sukzessive die
stillfreie Zeit für Mutter und Kind.
Unsere Erfahrungswerte zeigen, dass sich der Eingewöhnungsprozess für alle Beteiligten
schwieriger gestaltet, wenn ein Kind im Gruppenraum während der Eingewöhnung gestillt
wird. Daher bieten wir stillenden Müttern mit ihren Kindern Rückzugmöglichkeiten in
unseren Räumlichkeiten an. Für weitere Fragen stehen Ihnen die Fachkräfte der Krabbelstube
jederzeit zur Verfügung.
Ablauf der Eingewöhnung
In den ersten Tagen ist es sinnvoll, nicht länger als eine Stunde in der Krabbelstube zu verbringen. Kinder reagieren sehr unterschiedlich auf die neue Umgebung. Manche sind anfangs eher zurückhaltend, manche marschieren munter drauf los. Die Eltern sollten in jedem Fall, dass Verhalten ihres Kindes tolerieren und es nicht zu etwas drängen. Seien sie einfach „da“! Nach einigen Tagen können Sie sich für kurze Zeit von ihrem Kind verabschieden und den Raum verlassen. Bleiben Sie aber beim ersten Trennungsversuch in der Einrichtung. Je nach Reaktion des Kindes kann dann die Zeit der Abwesenheit mit jedem Tag etwas verlängert werden. Unsere Fachkräfte werden mit Ihnen über das weitere Vorgehen sprechen. Nach Möglichkeit sollte die Zeit der Eingewöhnung des Kindes nicht zeitgleich zu anderen Veränderungen in der Familie (z.B. Geburt oder Schuleintritt eines Geschwisterkindes, Umzug, Urlaub o.Ä.) erfolgen. Dies sind für ein Kind Stresssituationen, die sich zusammen mit der Eingewöhnungsphase ungünstig auswirken können. Sie oder eine andere enge Bezugsperson des Kindes sollten während der ersten sechs Wochen noch verfügbar sein; selbst wenn die Eingewöhnung eigentlich gut verlaufen ist, können sich besondere Situationen ergeben, in denen sich das Kind noch nicht von der Fachkraft trösten lässt und die gewohnte Bezugsperson braucht. Vertraute Gegenstände von zuhause (Schnuller, Schmusedecke, Kuscheltier) können für das Kind in der Eingewöhnungsphase und noch danach, z.B. beim Einschlafen sehr hilfreich sein. Auch wenn die Eingewöhnungszeit abgeschlossen ist, kann es vorkommen, dass Ihr Kind beim Abschied weint oder sich festklammern will. Es will damit eine vertraute Person zum Bleiben veranlassen. Das ist sein gutes Recht. Sie können aber unbesorgt gehen, denn das Kind hat nun eine vertrauensvolle Beziehung zur Fachkraft aufgebaut und lässt sich schnell trösten.
Zeitlicher Ablauf
Tag 1 bis 3
Das Kind kommt für ca. 30 Minuten mit einem Erziehungsberechtigten zu uns in die Einrichtung. Das Kind lernt Gruppe und Fachkraft kennen.
Tag 4 bis 6
Das Kind kommt für ca. 45 Minuten, davon 30Min. mit Erziehungsberechtigten und 15Min als erste Trennung zu uns in die Einrichtung.
Tag 7 bis 9
Das Kind kommt für 45 Minuten, davon 15 Min mit Erziehungsberechtigten und 30Min das Kind alleine.
Tag 10 bis 12
Das Kind bleibt für 45 Minuten alleine in der Gruppe.
Ab dem 13. Tag
Kurze Verabschiedung und eine Steigerung dem Kind angepasst.
Je nach Stand des Kindes, kann sich der Ablauf ändern. Hier werden sie durch die Fachkraft informiert.